Entwicklungspotenzial im Würgegriff von Politik und Weltwirtschaft
Weder BRICS noch Next Eleven
Sind die Bewertungen an den Börsen der Industrieländer
abschreckend hoch oder richtet sich das Interesse der Anleger auf
längerfristige weltwirtschaftliche Tendenzen, gelten immer wieder die
Schwellenländer als Geheimtipp. Dabei müssen die Hoffnungen auf exorbitante
Gewinne auch die Risiken kompensieren, die mit diesen Märkten verbunden sind: Ihre
Aktiengesellschaften sind meist unbekannt und die Informationsbeschaffung ist
mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, wenn nicht sogar gänzlich unmöglich.
Um diese Ängste zu überwinden, haben die Investmentbanker
einprägsame Begriffe entwickelt, die aus einem spekulativen Anleger einen
informierten Investor zu machen scheinen. So hat Jim O’Neill, ein kreativer
Mitarbeiter von Goldman & Sachs, die seiner Meinung nach zukünftig
besonders erfolgreichen Volkswirtschaften und Aktienmärkte mit einprägsamen
Sammelbegriffen belegt. Danach ist, so seine Wortschöpfung von 2003, zunächst
mit einem imposanten Wachstum in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien
und China) sowie anschließend den Next Eleven (Ägypten, Bangladesch,
Indonesien, Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Philippinen, Südkorea, Türkei und
Vietnam) zu rechnen, was er seit Ende 2005 prognostiziert.
Aus den BRIC-Staaten hat sich inzwischen sogar eine
politische Gruppe entwickelt, die ab 2011 durch Südafrika zu den BRICS-Staaten
erweitert wurde.
Die Ukraine taucht in diesen Listen nicht auf, obwohl sie
in zahlreichen Merkmalen durchaus den genannten Zukunftsstaaten ähnelt. Sie
besitzt mit ihrer Fläche und Einwohnerzahl ein erhebliches
Entwicklungspotenzial, das gehoben werden kann. Zudem bietet sie neben
preiswerten und gut ausgebildeten Arbeitskräften auch Rohstoffe, und zwar neben
Kohle, Eisen und anderen Metallen auch fruchtbare Ackerböden, was angesichts
der steigenden Preise für Nahrungsmittel und des wachsenden Bedarfs an
nachwachsenden Rohstoffen nicht unwichtig ist.
Die Ukraine
nach der Auflösung der Sowjetunion
Der Blick ausländischer Börsianer fiel erst relativ spät
nach der Auflösung der Sowjetunion auf die Ukraine, nachdem dort im Zuge der
Privatisierung einheimische Oligarchen große Teile des ehemaligen
Staatseigentums mithilfe wenig transparenter Transaktionen unter sich
aufgeteilt hatten.
Erst durch die politischen Änderungen im Zuge der
Orangenen Revolution rückte die Ukraine in den Blickpunkt internationaler
Investoren. So erschien beispielsweise Ende 2005 einer Artikelserie im
Finanzteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der sich mit dem
„Hoffnungsmarkt“ Ukraine beschäftigte. Danach haben die Börsenmagazine die
Ukraine dann längere Zeit wieder „vergessen“.
Erst 2007 und 2008 rückte der rasante Kursanstieg in Kiew,
der dem des Jahres 2004 ähnelte, das Land wieder in den Fokus der Börsianer. So
legte damals die Berenberg Bank mit ihrem
Berenberg-Emerging-Ukraine-Universal-Fonds einen reinen Länderfonds für die
Ukraine auf, dessen Anlagepolitik sich stark am Landesindex PFTS orientierte,
wie der Fondsberater Ralf Luther in einem Interview im März 2007 im
Manager-Magazin erläuterte (1).
Ebenfalls im ersten Halbjahr 2007 legte die Deutsche Bank
ihr S-BOX Ukraine Open-End Performance-Index Zertifikat auf, das sich auf den
Solactive Ukraine Performance-Index bezieht.
Damit wurden Anlageinstrumente geschaffen, die auch einem
Kleinanleger ein Engagement in ukrainischen Aktien und damit eine Beteiligung
an der dortigen Marktentwicklung ermöglichen; denn durch den Kauf von
Fondsanteilen und Zertifikaten muss er sich nicht selbst mit den Problemen des
dortigen Aktienmarktes herumschlagen. Schwierigkeiten folgen dort vor allem aus
dem Fehlen aktueller Unternehmensinformationen und der häufigen Illiquidität
der Werte, wenn man einmal von zusätzlichen sprachlichen Barrieren absieht, da
die meisten Geschäftberichte nur russisch bzw. ukrainisch veröffentlicht
werden.
Das große Problem einer direkten Beteiligung ist dabei
weniger die Anzahl der gelisteten Aktien; denn an den ukrainischen Börsen
werden über 350 verschiedene Wertpapiere gehandelt, zu denen allerdings auch
einige Anleihen und Aktien zählen. Allerdings stößt man auf den Kurszetteln
sehr häufig auf mmer auf die Anmerkung „Heute kein Handel“ stößt. Das
Anlageuniversum reduziert sich damit zwangsläufig auf eine relativ geringe Zahl
von Aktien, die auch tatsächliche Börsenumsätze zu verzeichnen haben.
Schwergewichte im Aktienhandel sind so vor allem der Öl- und Gasversorger Ukrnafta, der Maschinenbauer Motor Sich, der Versorger Centrenergo
und das Telekommunikationsunternehmen Ukrtelecom.
Hinzu kommt als weiteres Hindernis, dass Ausländer
praktisch nur über Konten in der Ukraine handeln können, bei deren Eröffnung
die Investmentbanken relativ hohe Mindestkontostände verlangen.
Indizes für ukrainische Aktien
Eine erste Orientierung über den ukrainischen Aktienmarkt
geben die dortigen Indices. Der älteste und bekanntes Index für ukrainische Aktien,
der PFTS-Index, wird seit dem 1. Oktober 1997 berechnet und umfasst seit 2008
zwanzig Werte.
Der PFTS-Index
In dieser Zeit stieg der PFTS-Index von dem Ausgangswert 100 auf
aktuell 436,39 Punkte (18.5.2012),
nachdem er am 15. Januar 2008 mit 1208, 61 Punkten seinen bisherigen Gipfel
erreicht hat.
Langfristig zeigt diese Index damit eine positive
Entwicklung, allerdings unter sehr starken Schwankungen. So schoss der Index
2004 um 227% in die Höhe und schaffte auch 2007 mit 136% eine weitere
Verdoppelung innerhalb eines Jahres. Zu diesem Ergebnis trug nicht zuletzt der
April 2007 bei, als der Index mit 49,5% sein höchstes monatliches Wachstum
überhaupt erzielte.
Diesen kräftigen Kurssprüngen, die jedes Anlegerherz in
Verzückung versetzen können, steht jedoch 2008 mit – 74% ein sehr herber
Verlust entgegen; denn im Zuge der Bankenkrise verloren die ukrainischen
Aktiengesellschaften fast dreiviertel ihres Marktwertes.
Auch wenn im Laufe der Jahre der Index ständig
aktualisiert wurde, blieb eine Schwäche erhalten, die sich aus dem ukrainischen
Markt ergibt. Hier werden nicht zuletzt wegen des geringen Freefloats nur die
Aktien weniger Gesellschaften in größeren Stückzahlen gehandelt, sodass ein Index,
der den Gesamtmarkt abdecken will, auch relativ illiquide Aktien einschließt.
Der UTX (Ukrainian Traded
Index)
Neben diesem PFTS-Index berechnet die Ukrainian Exchange,
die 2008 als Konkurrenz zum PFTS Stock Exchange von
zahlreichen ihrer ehemaligen Marktteilnehmer gegründet wurde und inzwischen
fast drei Viertel des ukrainischen Aktienmarktes abwickelt, ihren UTX
(Ukrainian Traded Index). Dieser Index, der bis auf dem 9.1.2007 zurückdatiert
berechnet wurde, konzentriert sich auf die 10 umsatzstärksten und
höchstkapitalisierten Aktien der Ukrainian Exchange. Ein Manko sind dabei die
teilweise extrem geringen Freefloat-Anteile der großen ukrainischen
Gesellschaften, die Ende Februar 2013 bei Urknafta nur 0,5 % und sogar bei dem
Spitzenreiter nach dem Merkmal Streubesitz, Motor Sich, nur 24 % betrugen.
Aktie
|
Branche
|
UX-Gewicht
in %
|
Code
|
Homepage
|
Alchevsk Metallurgical Plant
|
Stahl
|
6,51
|
ALMK
|
|
Avdiivka Cokery Plant
|
Kokerei
|
6,64
|
ALKZ
|
|
Azovstal
|
Stahl
|
14,07
|
AZST
|
|
Centrenergo
|
Versorger
|
16,82
|
CEEN
|
|
Donbasenergo
|
Versorger
|
8,94
|
Doen
|
|
Enakievo
Metallurgical Plant
|
Stahl
|
4,46
|
ENMZ
|
|
Motor Sich
|
Flugzeugzulieferer
|
19,21
|
MSICH
|
|
Ukrnafta
|
Öl, Gas, Tankstellen
|
4,30
|
UNAF
|
|
Ukrsotsbank
|
Bank
|
4,50
|
USCB
|
Der KP-Dragon-Index
Ein Nachteil dieses Indexes besteht darin, dass er nur
Aktien umfasst, die in der Ukraine
gehandelt werden, während die Anteile zahlreicher Unternehmen, die ihr
operatives Geschäft vorrangig zwischen Lemberg und dem Donezkbecken betreiben,
an Börsen außerhalb des Landes notiert sind. Das gilt vor allem für zahlreiche
IPOs der letzten Jahre, die sich von einer Notierung in Warschau, London oder
Frankfurt ein größeres Interesse westeuropäischer Anleger versprochen haben.
Auch haben die Gesellschaften, die diese
Finanzierungspolitik verfolgen, für Anleger neben dem leichteren Handel einen
weiteren Vorteil. Sie liefern in der Regel die Finanzinformationen, die heute
in der Finanzwelt Standard sind, während die in der Ukraine gelisteten
Aktiengesellschaften mit wenigen Ausnahmen nicht einmal aktuelle
Geschäftsberichte online stellen.
Um einen Index für die Ukraine als Volkswirtschaft zu
bilden, hat die ukrainische Investmentbank Dragon Capital daher ihren bereits
seit 2000 berechneten Index entsprechend modifiziert. So wurden Mitte 2011 auch
Aktien aufgenommen wurden, die nicht in Kiew gehandelt werden.
Hierzu zählen drei Werte aus dem Bereich Bergbau und
Schwerindustrie sowie eine Immobiliengesellschaft. Auch die Warschauer Börse
hat inzwischen einen speziellen Ukraine-Index aufgelegt, der u.a. einen
Steinkohleförderer und einen Hersteller von Starterbatterien umfasst.
Unternehmen
|
Börse
|
Branche
|
Webseite
|
Coal Energy
|
Warschau
|
Steinkohle
|
|
Dragon-Ukrainian
Properties
|
AIM London
|
Immobilien
|
|
Ferrexpo
|
London
|
Eisenerz
|
|
JKX Oil & Gas
|
London
|
Exploration/Förderung
|
|
Sadovaya
|
Warschau
|
Steinkohle
|
|
Westa
|
Warschau
|
Batterien
|
Hinzu kommen zahlreiche Agrarwerte, die in den letzten
Jahren verstärkt an Börsen außerhalb der Ukraine eine Notierung gefunden haben.
Für diese Aktien galt nicht das Desinteresse für
ukrainische Werte während der letzten Jahre, denn auf Werte dieser Branche hat
seit November 2010 sogar ein kleiner Run an der Börse in Warschau eingesetzt.
Aktie
|
Börse
|
Hauptprodukte
|
Homepage
|
Agroton
|
Warschau
|
Sonnenblumen/ Weizen
|
|
Astarta
|
Warschau
|
Zucker
|
|
Avangard
|
London
|
Eier
|
|
Kernel
|
Warschau
|
Sonnenblumenöl
|
|
MHP
|
London
|
Geflügel
|
|
Milkiland
|
Warschau
|
Milch
|
|
Mriya
|
Frankfurt
|
Getreide
|
|
Sintal
|
Frankfurt
|
Getreide
|
|
Alpcot
|
Stockholm
|
Getreide/Milch
|
Unter den Agrarwerten nimmt der Sonnenblumenerzeuger
Kernel eine besonders herausragende Stellung ein, da er sogar in den Index der
Warschauer Börse (WIG20) aufgenommen wurde. Hintergrund dieser Börsenkarriere
sind erstaunliche Kursgewinne in den letzten Jahren, und das trotz der
mehrfachen Kurseinbrüche. Offenbar gehen die Anleger von der Binsenweisheit
aus, dass auch in schlechten Jahren gegessen wird und gerade die Ukraine mit
ihren fruchtbaren Böden von einer weiterhin wachsenden Weltbevölkerung
profitieren kann.
Neben Kernel (Gewicht: 40%) findet man im Warschauer
Ukraine-Index (WIG-Ukraine) noch die weiteren Agrarwerte Astarta (31%),
Milkiland (15%) und Agroton (9% ) sowie den Steinkohleförderer Sadovaya (5%).
Gemanagte und indizierte Anlageangebote
Wegen der teilweise schwierigen Informationslage und
Marktzugänglichkeit in der Ukraine müssen sich Kleinanleger, die auf die
Ukraine setzen wollen, nach Anlageformen umschauen, die sie von diesen
Problemen entlasten. Allerdings ist hier das Angebot vor allem wegen der
fehlenden Nachfrage während der letzten Jahre begrenzt. So wurde etwa der
Berenberg-Länderfonds zum Jahreswechsel 2010/1 geschlossen bzw. zu einem
Osteuropafonds fusioniert. Dieser Fonds besitzt mit MHP und Kernel aktuell nur
kleinere Positionen von ukrainischen Aktien. Dasselbe gilt für den im Mai 2011
aufgelegten LAM Balkan-Baltikum Plus AMI Fonds des ehemaligen
Länderfonds-Beraters Ralph Luther, der mit Motor Sich
und Centrenergo zu 11% auf die Ukraine gesetzt hat, seit dem 30.06.2012 jedoch in den Gerling Euro
Aktien V10 verschmolzen wurde.
Vom Volumen her sehr begrenzt ist auch ein in London
gehandelter Ukraine-Trust UKRO, der in kleinere nicht-börsennotierte
Gesellschaften investiert ist, so die Restaurantkette Food Master und den
Immobilienentwickler Korsando. Diese Anlagegesellschaft mit einer
Marktkapitalisierung von ca. 8 Mio. $ verharrt aktuell mit ca. 2,20 $ deutlich
unter ihrem NAV von 5,50 $. Daraus kann man vermutlich eine entsprechende generelle
Unterbewertung ukrainischer Aktien ableiten.
Schließlich wird noch ein Zertifikat der
Deutschen Bank auf ukrainische Aktien gehandelt, das am 31.05.2007 emittiert
wurde und eine Managementgebühr von jährlich 1,8% erhebt. Basiswert der 500.000 Zertifikate ist der Solactive Ukraine Performance-Index, der aktuell neun in der
Ukraine gehandelte Aktien umfasst, wobei Urknafta mit fast 30% das größte
Gewicht besitzt, während Motor Sich als UTX-Schwergewicht völlig fehlt. Beim Kurs
von 2,81 € (18.5.2012)
sind gegenwärtig knapp 1,5 Mio. € in der Ukraine investiert.
Ukraine-Zertifkat der Deutschen Bank
Anlageform
|
Name
|
WKN
|
Homepage
|
|
Fonds
|
LAM Balkan-Baltikum Plus AMI Fonds
|
A0YAYJ
|
||
Trust
|
Ukraine Opportunity Trust
(UKRO)
|
A0HG98
|
||
Indexzertfikat
|
DB-S-BOX-Ukraine-Zertifikat
|
DB1UKR
|
Aktuelle und mittelfristige Perspektiven
Die politische Diskussion um die Inhaftierung der
ehemaligen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko hat bisher verhindert, dass
die Ukraine etwa im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft wieder als
Anlagemarkt „entdeckt“ wurde. Der niedrigen KGVs zahlreicher Aktien zeigen das
sehr deutlich an.
Vermutlich
ist jedoch die Stimmung erheblich schlechter als die reale Lage, sodass der
ukrainische Markt den Einbruch nach der Bankenkrise 2008/9 und jetzt wieder im
Zuge der Verschuldungskrise kompensieren kann, wenn sich wieder positive
Nachrichten andeuten. Das kann, wie die Vergangenheit mit dem WTO-Beitritt und
der Regierungszeit von Julia Timoschenko gezeigt hat, ein Regierungswechsel
sein, durch die Politiker an die Macht kommen, die von den ausländischen
Kapitalmärkten als bessere Garanten für die weitere Entwicklung gesehen werden.
Das ist durch die Wahlen im Oktober 2012 nicht
eingetreten, sodass der 2012 um weitere 35 % gefallen ist, nachdem es 2011
bereits einen Verlust von 40 % gab. Damit ist zweifellos ein erhebliches
Potenzial für eine Trendumkehr vorhanden, wobei der richtige Zeitpunkt für
einen Einstieg die entscheidende Frage sein dürfte, da der Markt nicht gerade
auf der Stelle tritt.
Mögliche Engagements können sich auf das aufgeführten
Zertifikat, Osteuropafonds mit ukrainischen Aktien beziehen oder auf
Einzelwerte, die relativ liquide sind, Informationen veröffentlichen und auch
den sonst üblichen Kriterien für einen Aktienkauf entsprechen, also nicht zu
teuer sind und Gewinnwachstum erwarten lassen. Beispiele sind in der folgenden
Übersicht zusammengestellt.
Aktie
|
Kurs am
11.4.2013
|
WKN |
Börse
|
MK in Mio.
|
KGV
|
Astarta
|
62,90 PLN
|
AST:WSE
|
Warschau
|
1,57
Mrd PLN
|
4,89
|
Avangard
|
8,18 USD
|
AVGR:LSE
|
London
|
523,75 USD
|
2,35
|
Coal Energy
|
5,70 PLN
|
CLE:WSE
|
Warschau
|
268,93 PLN
|
3,02
|
Dragon
|
30,75 GBX
|
DUPD:LSE
|
London
|
33,60 GBP
|
-
|
Ferrexpo
|
183,80 GBX
|
FXPO:LSE
|
London
|
1,13
Mrd. GBP
|
8,05
|
JKX
|
72,00
GBX
|
JKX:LSE
|
London
|
123,54
GBP
|
6,35
|
Kernel
|
59,10
PLN
|
KER:WSE
|
Warschau
|
4,67
Mrd. PLN
|
8,57
|
MHP
|
16,90 USD
|
MHPC:LSE
|
London
|
1,81
Mrd. USD
|
6,17
|
Milkiland
|
14,00
PLN
|
MLK:WSE
|
Warschau
|
435,95
PLN
|
8,43
|
Sadovaya
|
1,35
PLN
|
SGR:WSE
|
Warschau
|
57,59
PLN
|
4,94
|
UKRO
|
2,23 $
|
UKRO:LSE
|
London
|
8,10
USD
|
-
|
Quelle: www.ft.com/intl/markets
Fundamental sehen zahlreiche Aktien, deren Kurse sich nach
unten bewegen, attraktiv aus, da häufig hohen Wachstumserwartungen nur niedrige
KGV gegenüberstehen. Das gilt sogar für die relativ konjunkturunabhängigen
Agrarwerte wie Kernel und MHP, die Sonnenblumenöl bzw. Geflügel für den
inländischen Markt produzieren, und nicht nur für Rohstoffwerte wie Coal Energy
bzw. Sadovaya (Kohle), Ferrexpo (Eisenerz) und JKX (Öl- und Gasexploration) mit
ihrer Koppelung an die Weltwirtschaft.
Sogar für preiswerteste ukrainischen Titel wie den
Zuckerproduzenten Astarta weisen die Daten kontinuierlich steigende Gewinne
seit 2009 aus.
Schwierigkeiten bietet der Kauf von Aktien an den
deutschen Börsen, obwohl einige Agrarwerte Frankfurt für ihren Börsengang
gewählt haben und sogar eine deutsche Fassung ihrer Homepage anbieten wie
Mriya; denn dieser Wert kann weder mit Umsätzen noch mit guten Zahlen glänzen.
Man muss daher an die Börsen in London oder Warschau gehen, sich einen Broker
in Kiew suchen oder sich mit einem Indexzertifikat begnügen, wenn man sich als
Anleger finanziell in der Ukraine engagieren möchte.
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